Wie Osteopathie bei Kopfschmerz und Migräne helfen kann
Kopfschmerzen
können unterschiedlichste Ursachen haben, die sorgfältig abgeklärt
werden müssen. Solange keine schwerwiegenden und schulmedizinisch
greifbaren Erkrankungen der Hintergrund der Beschwerden sind, gilt die
Schmerzmedikation als Mittel der Wahl. Solange diese nur hin und wieder
eingenommen werden, ist auch nichts dagegen einzuwenden. Problematisch
ist die Situation, wenn Kopfschmerzen oder gar Migräneanfälle zur
Regelmäßigkeit werden und damit die Lebensqualität des Betroffenen
massiv einschränken.
Verschiedene Arten und Ursachen von Kopfschmerzen
:
Akute Kopfschmerzen
Bei hochakuten Kopfschmerzen muss eine sorgfältige klinische
Abklärung erfolgen, denn es kann sich um einen lebensbedrohlichen
Notfall handeln. Viele Ursachen können hinter unerträglichen und
plötzlich eintretenden Kopfschmerzen stecken, insbesondere muss beachtet
werden, in welchem Zusammenhang die hochakuten Schmerzen auftreten – ob
z. B. auf dem Boden einer Erkrankung, nach einem Sturz oder Unfall,
nach einem Zeckenbiss etc.
Migräneanfälle Clusterkopfschmerzen
Migräne
– eine Erkrankung mit vielschichtigen Ursachen
Als eine besondere Kopfschmerzart stellt sich die Migräne dar, deren
Ursachen und Verlaufsformen wiederum vielschichtig sein können.
Phasen der Migräne
In ca. 10-20% der Fälle beginnt eine Migräneattacke mit einer
sogenannten Aura, in der es zu neurologischen Ausfällen kommt. In der
zweiten Phase, in der sich die Gefäße im Gehirn erweitern, kommt es zu
einem pulsierenden Schmerz, die dritte Phase beinhaltet den
ödembedingten Dauerschmerz.
Mögliche Ursachen können direkt oder indirekt das Hormonsystem betreffen, das wiederum auf das Gefäßsystem wirkt:
Stress
Prämenstruelles Syndrom
Hormonelle Verhütung
Zyklus der Frau
mangelnder Serotoninspiegel
Nahrungsmittelallergien (Histaminausschüttung)
Gefäßwirkung der Aminosäure Tyramin
Gefäßwirkung von Histamin
Fäulnisflora im Darm
Sonntagsmigräne
Ursachen im Bewegungsapparat
Kiefergelenksbeschwerden / kraniomandibuläre Dysfunktion (z. B. nach Trauma, durch Zahnfehlstellungen, durch Zähneknirschen)
Meist führt der Weg zum Osteopathen erst dann, wenn bereits eine
Odyssee an Arztbesuchen zurückgelegt wurde, auf der bisher keine Hilfe
gefunden werden konnte. Migräne und Kopfschmerzen gehören zu der langen
Liste der Beschwerdebilder, für die Osteopathie eine ausgezeichnete
Therapiemethode darstellt.
Untersuchung
Eine ausführliche Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) sowie
eine körperliche Untersuchung bilden die Grundlage jeder osteopathischen
Therapie. In der Anamnese werden auch Fragen zu früheren Erkrankungen
oder lange zurück liegenden Unfällen gestellt. Diese Informationen sind
für den Therapeuten entscheidend, und es kann sehr hilfreich sein, sich
als Patient vor dem ersten Termin auf diese Anamnese gedanklich
einzustellen und vorzubereiten, damit wichtige Punkte berücksichtigt
werden.
Die körperliche Untersuchung beginnt mit der Betrachtung des
Patienten von allen Seiten, es folgen funktionelle Überprüfungen, um z.
B. die Beweglichkeit der Wirbelsäule oder die Kraft von Muskeln
festzustellen, sowie Tastuntersuchungen des Gewebes auf schmerzhafte
Punkte. Am liegenden Patienten fühlt der Therapeut an verschiedenen
Körperstellen den krankiosakralen Rhythmus, der Übergang zur Behandlung
ist damit geschaffen.
Behandlung
Eine osteopathische Behandlung ist stets individuell, verläuft bei
vielen Techniken für den Patienten kaum bemerkbar, mit einigen Techniken
auch durchaus spürbar. Welche Methode innerhalb der Osteopathie zum
Einsatz kommt, ist vollkommen abhängig vom Untersuchungsbefund.
Grundsätzlich jedoch setzt der Osteopath Impulse, auf die das
Körpergewebe des Patienten reagiert. Um dem Körper ausreichend Zeit zu
geben, sich mit den therapeutischen Informationen auseinander zu setzen,
liegen zwischen den Behandlungseinheiten mindestens ein bis drei
Wochen, manchmal auch längere Zeit.
Erfolgsaussichten
Grundsätzlich gilt: je früher eine Behandlung bei Kopfschmerzen oder
Migräne einsetzt, umso früher stellen sich auch meist die Erfolge ein.
Beschwerden, die sich bereits über Jahre gezogen haben, mit
Schmerzmitteln behandelt wurden, und zu denen sich weitere Beschwerden
gesellt haben, benötigen meist auch entsprechend mehr Zeit für einen
Behandlungseffekt. Gerade Migräne kann sehr viele verschiedene Ursachen
haben. Daher besteht oftmals die Notwendigkeit, auch auf andere
Therapien zurückzugreifen.
In jedem Fall ist die Mitarbeit des Patienten gefragt, denn der
Osteopath gibt dem Körper Impulse, die einen Selbstheilungsprozess in
Gang setzen.