Wie Osteopathie bei Rückenbeschwerden eventuell helfen kann
Wodurch können Rückenschmerzen entstehen?
Die moderne Lebensweise hat ihren Preis – Rückenschmerzen gehören für
viele Menschen zum Alltag und können die unterschiedlichsten Ursachen
haben. Auf diese Ursachen möchten wir nun eingehen und erläutern, warum
die Osteopathie so große Behandlungserfolge bei Rückenschmerzen und auch
bei Bandscheibenvorfällen erzielt. Doch zunächst zu den möglchen
Ursachen von Rückenschmerzen. Welche könnten bei Ihnen für die Schmerzen
verantwortlich sein:
Probleme der Körperstatik durch Skoliosen oder Beckenschiefstandein
inkorrekter Biss
fehlerhaftes Gerätetraining
das falsche Heben von schweren Lasten
Überbelastung und Unterbelastung
Eine ständige Überlastung durch übertriebenen Sport, Übergewicht oder
psychischen Stress kann ebenso schaden wie eine Unterbelastung, die
durch Bewegungsmangel entsteht.
Während psychischer Stress zu einer allgemeinen Anspannung und bei
vielen Menschen auch zu Zähneknirschen führt, kann er bei einem Alltag,
der von einer sitzenden Tätigkeit direkt auf die Couch führt, erst gar
nicht abgebaut werden. Eine chronische Unterbelastung führt zu einer
schwachen Muskulatur und oft auch zu Übergewicht, das wiederum die
Gelenke belastet. Beschwerden am gesamten Bewegungsapparat mit Muskel-
und Gelenkproblemen sind somit vorprogrammiert.
Weitere Ursachen von Rückenschmerzen
Hinter Rückenschmerzen können jedoch auch Grunderkrankungen, akute Vorgänge und andere Beschwerden stecken, wie z.B.:
Gelenkentzündungen und Gelenkabnutzungen, die auch die Wirbelgelenke
betreffen können
bösartige Erkrankungen der Wirbelsäule an sich
Raum fordernde Prozesse, die auf die aus der Wirbelsäule austretenden Nerven
drücken
Verletzungen durch Sturz, Verkehrsunfall
Bandscheibenvorwölbung und Bandscheibenvorfall
Nierenerkrankungen, die starke Rückenschmerzen im Lendenbereich verursachen
können
ein stets aufgeblähter Darm, der zu einer verstärkten Lordose (Krümmung) und
Beschwerden im Lendenwirbelsäulenbereich führen kann
eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die sich u. a. als Rückenschmerz mit
gürtelförmiger Ausstrahlung bemerkbar machen kann
Erkrankungen großer arterieller Gefäße
ein akuter Herzinfarkt der Herzhinterwand der sich als Schmerzen in Höhe der
Brustwirbelsäule äußern kann
Erkrankungen oder eine falsche Lage der Gebärmutter, die zu Schmerzen im
unteren Rücken führen können
unktionelle Störungen innerer Organe augrund von chronischem Stress, die
sich als Muskelanspannungen und damit auch als Rückenschmerzen äußern können
Anamnese und Untersuchung
Bei der Erstkonsultation des Therapeuten findet nach der
ausführlichen Anamnese, die Hinweise auf die Ursprünge der Schmerzen
gibt, eine Untersuchung statt, in der verschiedene Bewegungen und damit
die Funktionalität der Wirbelsäule sowie die Muskelkraft überprüft
werden. Je nach Vorgeschichte und Vorbefunden werden Röntgenbilder oder
Bilder und Berichte aus Kernspintomografie in die Diagnostik des
Osteopathen mit einbezogen. Der kraniosakrale Rhythmus, die
Gewebespannung oder schmerzhafte Punkte im Gewebe geben dem Behandler
weitere Auskunft zu den Schmerzursachen und Zusammenhängen und weisen
den Weg in die richtige osteopathische Therapie.
Osteopathische Behandlung
Welche osteopathischen Techniken Anwendung finden, ist stets abhängig
vom individuellen Befund. So kann bei stressbedingten Rückenschmerzen
die Kraniosakraltherapie die Therapie der Wahl sein, während bei
Schmerzen aufgrund von Fehlbelastung z.B. vermehrt auf Tenderpunkte
eingegangen werden kann, und bei Beschwerden innerer Organe als Ursachen
von Rückenschmerzen die viszeralen Techniken zum Einsatz kommen. Die
Osteopathie berücksichtigt alle Strukturen des Menschen und arbeitet
nicht allein symptomatisch an den schmerzenden Bereichen, sondern
erkennt Zusammenhänge mit anderen Bereichen des Körpers. So wird in der
Osteopathie beispielsweise nicht allein ein Wirbel, der seine Lage
schmerzhaft verändert hat, „eingerenkt“ werden. Denn solange eine
überspannte Muskulatur, die mit dem betroffenen Wirbel in Verbindung
steht, ihre Spannung behält und falsche Zugkräfte auf diesen Wirbel
ausübt, wird dieses Einrenken nicht besonders viel helfen oder das
Ergebnis nicht sehr lange anhalten. Daher wird versucht, z.B. die
Spannung der betroffenen Muskulatur zu beeinflussen, Ursachen in der
Hirn- und Rückenmarkshaut, den Faszien, den Diaphragmen und den inneren
Organen zu suchen und zu lösen.
Osteopathie bei Rückenschmerzen
Bei Rückenschmerzen aufgrund von Verspannungen oder Fehlbelastungen
sind die Erfolgsaussichten bei der osteopathischen Behandlung sehr gut.
Jeder Patient muss jedoch wissen, dass die Beschwerden wieder
zurückkehren können, sobald derselbe Auslöser wieder stattfindet. Das
bedeut, dass Veränderungen nötig sind, um den erreichten therapeutischen
Erfolg auch zu erhalten.
Rückenschmerzen, die aufgrund eines Bandscheibenvorfalls bestehen,
können mit Osteopathie oftmals sehr gut behandelt werden. Entscheidend
sind jedoch der Verlauf und der Schweregrad der Erkrankung. Besondere
Schwachpunkte für Bandscheibenvorfälle stellen die untere Halswirbel-
sowie die untere Lendenwirbelsäule dar.